Umweltbewusste Strandmode und Prints als DNA: OAS im Test
Strandmode gehört zu den herausfordernden Kategorien in der nachhaltigen Mode. Sie soll viel aushalten, in der Regel bestehen Materialien aus Kunstfasern und die Qualität ist oft begrenzt. Umso spannender wird es, wenn eine Marke verspricht: Wir machen Resort Wear hochwertiger, langlebiger und bewusster.
Genau das ist das Ziel von OAS, einem schwedischen Label, das in den letzten Jahren mit seinen verspielten Prints berühmt geworden ist. Ich habe mir ein Strandset bestellt, die Marke getestet und berichte hier von meinen Erfahrungen.
Die OAS-Story
OAS wurde 2010 in Stockholm von Oliver Lundgren gegründet. Die Idee entstand aus einer einfachen Lücke: Espadrilles waren in Schweden kaum zu bekommen. Daraus entwickelte sich eine Marke, die heute Resort Wear für Frauen, Männer und Kinder anbietet: Bademode, Kleider, Shirts, Strick, Sandalen, Accessoires – alles mit diesem klaren, skandinavischen Blick auf Form und Farbe.
Was OAS besonders macht:
kleine, umweltbewusste Kollektionen
Fokus auf hochwertige Naturmaterialien (Leinen, Terry Cotton, Viskose)
Einsatz von Bio-Baumwolle und recyceltem Polyester
Zusammenarbeit mit Familienbetrieben
Mitglied der Fair Wear Foundation
Prints als DNA: Das Design von OAS
OAS ist eine Marke, die zum großen Teil über Prints funktioniert. Die Muster sind klar und grafisch, ein bisschen mediterran, aber ohne Strandmotiv-Kitsch. Die Farben sind so intensiv, dass sie sich nicht durch Sonne, Salz oder Wasser wegwaschen lassen. Und genau das macht etwas mit der Tragedauer. Wenn ein Teil visuell Bestand hat und man es auch nach mehreren Sommern noch gerne sieht, trägt man es automatisch länger – und das ist am Ende einer der ehrlichsten Wege zu nachhaltigem Konsum.
Das Set im Urlaub: Azzura Bikini Top & Cyan Sarong
Azzura Bikini Top
Das Top ist ein sehr klassisches Triangel-Modell – und vielleicht gerade deshalb angenehm unkompliziert. Kein Ziepen, kein Verrutschen.
So trägt es sich:
Die Bänder sind weich und schneiden nicht ein.
Auch nass sitzt alles noch gut.
Der Halt reicht für entspanntes Schwimmen und Strandtage.
Cyan Sarong
Der Sarong fällt weich und ist erstaunlich pflegeleicht. Selbst wenn er stundenlang zusammengerollt im Rucksack lag, ist er wieder gut tragbar.
Was ihn so praktisch macht:
Man kann ihn auf zig Arten binden (Rock, Kleid, Tuch).
Er trocknet schnell.
Er wirkt auch in der Stadt oder auf dem Weg vom Strand nicht fehl am Platz.
Und er passt zu vielen neutralen Sommerteilen – ein Plus für jede Capsule Wardrobe.
Nachhaltige Strandmode: Wo steht OAS?
Strandmode hat strukturelle Herausforderungen – Materialien müssen dehnbar, widerstandsfähig und schnell trocknend sein. 100 % Naturfaser funktioniert hier selten.
OAS versucht dennoch, den Weg nachhaltiger zu gestalten:
recycelte Materialien dort, wo es technisch sinnvoll ist
langlebige Stoffe, die nicht nach einer Saison verschleißen
faire Produktion durch enge Zusammenarbeit mit Familienbetrieben
Mitgliedschaft in der Fair Wear Foundation
Preis-Leistung: solide – aber kein „Hidden Gem“
OAS liegt preislich über den meisten Swim-Brands und unter Luxus-Labels. Das Bikini-Top kostet rund 80 €, der Sarong etwa 100 €.
Ist es das wert?
Ja – wenn du folgende Punkte schätzt:
hochwertige Materialien
langlebige Prints
faire Produktion
zeitlose Designs, die mehrere Sommer tragbar sind
Eher nein – wenn du das Maximum an Funktion zum niedrigsten Preis willst.
Die Marke positioniert sich bewusst im „conscious refined“ Bereich, nicht im budgetfreundlichen. Preis-Leistung ist daher ok, aber nicht herausragend.
Fazit: Eine bewusste Wahl für alle, die langlebige Strandmode suchen
Das OAS-Set hat mich nicht durch „Wow-Effekt“ überzeugt, sondern durch umweltbewusste Qualität und ein schönes Design. Es ist Strandmode für Menschen, die weniger, dafür bessere Teile kaufen möchten – mit Prints, die länger leben als eine Saison und Materialien, die nicht beim ersten Sonnenbad verblassen. Wenn du nachhaltiger konsumieren willst und Wert auf Design und Langlebigkeit legst, ist OAS eine gute Option.