ALKOHOL IN KOSMETIK – Wann ist er gut und wann schlecht?

 
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Alkohol ist Bestandteil von vielen Beauty- und Hautpflegeprodukten, häufig auch von Naturkosmetik. Er findet sich in einer Reihe von Kosmetikartikeln wie Cremes, Lotionen, Haartönungen, Aftershaves oder auch Duftstoffen wieder. Grund dafür sind die vielfältigen Eigenschaften von Alkohol. Ob dieser gut oder schlecht für die Haut ist, hängt von der Konzentration und der Art des Alkohols ab. Denn jeder Alkohol hat unterschiedliche Eigenschaften und eine andere Wirkung. Welche Alkohole in Kosmetik als "gut" und welche als "schlecht" gelten, erfährst du hier.


Eigenschaften von Alkohol in Kosmetik

Die Eigenschaften von Alkohol im Überblick:

  1. Alkohol tötet Bakterien und Viren ab.

  2. Er löst Fett.

  3. Alkohol dient als Konservierungstoff und schützt vor Verkeimung.

  4. Alkohol wirkt entzündungshemmend.

  5. Er dient als Lösemittel, um wasserunlösliche Stoffe aus Pflanzen zu gewinnen.

Gute vs. schlechte Alkohole

Um die verschiedenen Alkoholarten in Kosmetik voneinander abzugrenzen, unterscheiden wir in “gute” und “schlechte” Alkohole.

Für die Haut zählt Ethanol zu den schlechten Sorten, weil er die Haut schädigt und austrocknet. Fett- und Wachsalkohole gehören hingegen zu den guten Sorten. Diese werden aus, in Pflanzenteilen enthaltenen, Fettsäuren gewonnen. Also aus nachwachsenden Rohstoffen. In Form von nichtionischen Tensiden sind sie ungiftig, hautfreundlich, hautverträglich und biologisch abbaubar. Anionische Tenside hingegen werden aus Erdöl gewonnen.

Wozu dienen Tenside in Kosmetik?

Tenside befinden sich vor allem in reinigenden Produkten wie Shampoos oder Reinigungsschäumen, aber auch als Emulgator in Cremes. Durch ihren Einsatz vermischen sich Fett- und Wasserphase erst zu einer Creme. Sie spielen eine wichtige Rolle, da die Haut von Wasser allein nicht gründlich gereinigt wird. 

Gute Alkohole

Fett- und Wachsalkohole wirken feuchtigkeitsspendend und pflegend für die Haut und vermindern Reizungen. Diese Stoffe werden in Kosmetika als natürliche Weichmacher oder Verdickungsmittel eingesetzt. Deshalb nutzen Kosmetikhersteller Fettalkohole oft als Grundlage für Cremes und Lotionen. Ein Beispiel dafür ist der Fettalkohol aus Kokos. Öl-Wasser-Mischungen hingegen, dienen als Emulgatoren, die das Produkt stabilisieren. Fett- und Wachsalkohole verbessern die Textur von Cremes und ermöglichen eine höhere Viskosität des Kosmetikprodukts.

Gute Alkohole erkennst Du an folgenden Bezeichnungen:

  • Cetyl Alcohol

  • Cetearyl Alcohol

  • Behenyl Alcohol

  • Lanolin Alcohol

  • Stearyl Alcohol

 

Schlechte Alkohole

Schlechte Alkohole hingegen entziehen der Haut Flüssigkeit und trocknen sie aus. Vor allem bei fettiger Haut können so Probleme verschlimmert werden. Denn Alkohol signalisiert der Haut, dass zu wenig Fett vorhanden ist, wodurch sie dann schneller nachfettet. Im schlimmsten Fall können schlechte Alkohole sogar über die Blutaufnahme Krankheiten hervorrufen. Der schlechte Trinkalkohol, der auch in Spirituosen zu finden ist, wird zudem mithilfe von Phthalaten vergällt. Phthalate werden vor allem als Weichmacher für Kunststoffe eingesetzt. Durch die Vergällung wird normaler, steuerpflichtiger Alkohol ungenießbar und ist damit nicht mehr steuerpflichtig. Für die Hersteller ist er daher eine billigere Alternative. Laut Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) stehen  Phthalate  im Verdacht,  hormonell wirksam  zu sein.

Schlechte und potenziell austrocknende Alkohole erkennst du an diesen Namen:

  • Alcohol denat

  • Ethanol

  • Ethyl Alcohol

  • Methanol

  • Isopropyl Alcohol

  • SD Alcohol

  • Benzyl Alcohol


Ist Cetearyl Alcohol gut oder schlecht?

Cetearylalkohol (Cetearyl Alcohol), auch bekannt als Cetylstearylalkohol oder C16-18-Alkohol, ist ein Gemisch aus Fettalkoholen, bestehend aus Cetylalkohol und Stearylalkohol. Cetearylalkohol hat verschiedene Anwendungen in der Kosmetik- und Körperpflegeindustrie, da er als Emulgator, Stabilisator, Verdickungsmittel und Weichmacher fungiert. Wie oben bereits erwähnt, gehört Cetearylalkohol grundsätzlich zu den guten Alkoholen. Hier sind die Vor- und Nachteile in der Übersicht:

Vorteile von Cetearyl Alcohol

  1. Nicht austrocknend: Im Gegensatz zu den kurzkettigen Alkoholen wie Ethanol oder Isopropylalkohol, die die Haut austrocknen können, ist Cetearylalkohol ein Fettalkohol und hat feuchtigkeitsspendende Eigenschaften.

  2. Emulgator: Er hilft bei der Bildung von stabilen Mischungen aus Öl und Wasser und verbessert die Konsistenz und Textur von Kosmetik- und Körperpflegeprodukten.

  3. Sicherheit: Cetearylalkohol wird von Experten als sicher eingestuft und ist in der Regel gut verträglich.

Nachteile von Cetearyl Alcohol

  1. Potenzielles Allergen: Einige Menschen können empfindlich auf Cetearylalkohol reagieren und Hautirritationen, Rötungen oder Juckreiz erleben. Allergische Reaktionen sind jedoch selten.

  2. Umweltbedenken: Da Cetearylalkohol üblicherweise aus Palmöl hergestellt wird, können die mit der Palmölproduktion verbundenen Umweltauswirkungen ein Anliegen sein.

Insgesamt ist Cetearylalkohol in den meisten Fällen unbedenklich und bietet Vorteile für die Hautpflege. Fettalkohole trocknen die Haut nicht aus und irritieren sie nicht. Ganz im Gegenteil: Sie unterstützen die Hautbarriere und helfen dabei, Feuchtigkeit zu speichern.

Ist Benzylalkohol gut oder schlecht?

Benzylalkohol wird häufig als Konservierungsmittel, Lösungsmittel und Aromastoff in kosmetischen Produkten verwendet. Obwohl es in vielen Fällen sicher und effektiv ist, gibt es auch Probleme, die im Zusammenhang mit seiner Verwendung in Kosmetika auftreten können. Das sind die Vor- und Nachteile von Benzylalkohol in der Übersicht:

Vorteile von Benzylalkohol

  1. Konservierungsmittel: Benzylalkohol wirkt als Konservierungsmittel in kosmetischen und pharmazeutischen Produkten, indem er das Wachstum von Bakterien, Pilzen und anderen Mikroorganismen hemmt. Dadurch wird die Haltbarkeit der Produkte verlängert.

  2. Aromastoff: Benzylalkohol hat einen milden, blumigen Duft und wird häufig als Aromastoff in Parfums, Seifen, Lotionen und anderen Duftprodukten verwendet.

  3. Antimikrobielle Eigenschaften: Benzylalkohol hat antimikrobielle Eigenschaften. Dies kann in einigen Fällen dazu beitragen, Infektionen oder das Wachstum von Mikroorganismen auf der Haut zu verhindern.

  4. Viskositätsregler: In einigen Fällen wird Benzylalkohol als Viskositätsregler in kosmetischen Formulierungen verwendet. Er hilft dabei, die Konsistenz und Textur von Produkten wie Lotionen, Cremes und Gelen zu optimieren, indem er die Viskosität anpasst und ein angenehmes Hautgefühl gewährleistet.

Nachteile von Benzylalkohol

  1. Hautirritationen und Allergien: Benzylalkohol wirkt nachweislich leicht hautreizend. Er kann auch allergische Kontaktdermatitis auslösen, eine Art von Hautallergie, die durch wiederholten Kontakt mit einem Allergen entsteht.

  2. Begrenzte antimikrobielle Wirksamkeit: Obwohl Benzylalkohol antimikrobielle Eigenschaften hat, ist seine Wirksamkeit als Konservierungsmittel begrenzt. Er wirkt am besten in Kombination mit anderen Konservierungsmitteln, um ein breites Spektrum an mikrobiellem Wachstum zu kontrollieren.

  3. Toxizität für Neugeborene und Säuglinge: Benzylalkohol kann für Neugeborene und Säuglinge toxisch sein, wenn er in hohen Konzentrationen aufgenommen wird. Daher sollte Benzylalkohol in Produkten für diese Altersgruppe vermieden werden.

Insgesamt ist Benzylalkohol in Kosmetikprodukten für Kinder und Erwachsene im Allgemeinen sicher, da hier nur geringe Mengen zum Einsatz kommen. Es ist wichtig, die Verwendung von Benzylalkohol unter Berücksichtigung möglicher Risiken und Empfindlichkeiten sicherzustellen. Benzylalkohol zählt darüber hinaus zu den 26 deklarierungspflichtigen Duftstoffen, welche besonders allergiekritisch sind und daher zu den "schlechten Alkoholen" gehören.

Alkohol in Kosmetik: Glycerin als Feuchtigkeitsspender

Glycerin kommt ebenfalls häufig zum Einsatz und ist ein Zuckeralkohol. Dieser spielt vor allem bei der Herstellung von Seifen eine Rolle. Dank der hygroskopischen Eigenschaft des Glycerins wird Feuchtigkeit aus der Umgebung gebunden. Der Begriff hygroskopisch bezeichnet in der Chemie Stoffe, die aktiv Wasser anziehen und binden. Hohe Luftfeuchtigkeit wirkt somit als zusätzlicher Durststiller für die Haut. Im Winter kann dies jedoch ein Nachteil sein, da wir uns oft in trockenen, beheizten Räumen aufhalten. Hier kommt daher ganz auf die Rezeptur des Kosmetikums an und ob es ausreichend Feuchtigkeit enthält.


Fazit: Alkohol in Kosmetik - Wann ist er gut und wann schlecht?

In der Kosmetikindustrie gibt es verschiedene Alkoholarten, die sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Haut haben können. Fettalkohole wie Cetearylalkohol sind in der Regel gut verträglich, feuchtigkeitsspendend und bieten vielfältige Vorteile in der Textur und Konsistenz von Pflegeprodukten. Im Gegensatz dazu können kurzkettige Alkohole wie Ethanol und Isopropylalkohol die Haut austrocknen und irritieren. Um eine optimale Hautgesundheit zu gewährleisten, ist es wichtig, zwischen den verschiedenen Alkoholtypen zu unterscheiden und gezielt hautfreundliche Inhaltsstoffe zu wählen.